Drehtanz

Drehtanz ist ein 800 Jahre alter Tanz und gehört heute zum UNESCO-Weltkulturerbe. Aber warum drehen sich die Menschen überhaupt, was hat das mit Goethe und Madonna zu tun – und vor allem: Wie lässt man den Schwindel schwinden?

Zwischen Technik und Trance

Als Nicole das allererste Mal Drehtanz auf der Bühne sah, fühlte sie sich wie – verzaubert. Es war Liebe auf den ersten Blick. Vor allem war es der ganz eigene Charakter dieses Tanzes, der sie tief berührte; seine spannende Widersprüchlichkeit, kombiniert er doch eine eigentümlich einlullende Ruhe mit einer schnellen, exakt koordinierten Schrittechnik. So begann Nicole den Drehtanz in all seiner Tiefe und Komplexität zu erforschen – und die Faszination lässt sie bis heute nicht mehr los.

UNESCO-Weltkulturerbe

Die Drehtechnik ist heute Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Die Anfänge indes führen zurück in die alte Türkei, genauer zum persischen Sufi Jalaladdin Rumi (1207 bis 1273 A.D.). Er initiierte damals das Drehritual, welches die Drehenden Derwische noch heute praktizieren, mehr als 800 Jahre später.

Von Goethe bis Madonna

Bekanntheit erlangte Rumi aber auch seines gigantischen lyrischen Werkes wegen. Er verfasste Zehntausende poetischer Verse in persischer Sprache, darunter etwa den „Grossen Diwan“. Seine Gedichte berührten Menschen durch die Jahrhunderte hindurch. Goethe etwa kannte Rumis Werk und widmete ihm in seinem „West-östlichen Diwan“ ein Kapitel, während Popstar Madonna im Lied „Bittersweet“ von 1998 seine Verse vertonte.

Wie wirkt die Zentrifugalkraft?

Die Derwische der Türkei nutzen die Drehtechnik innerhalb eines religiösen Rituals – Drehtanz als Bühnenperformance hingegen hat damit kaum etwas gemein. Vor einigen Jahrzehnten begannen die Ägypter die Drehtechnik zu nutzen und entwickelten sie weiter zu einem Showtanz, der in Ägypten schnell grosse Popularität gewann. Der sogenannte Tanoura-Tanz (arabisch für «Rock») zeichnet sich aus durch einen grossen, kreisrunden Rock mit gewichtetem Rand. Durch die Zentrifugalkraft stellt sich der Rock zu beeindruckend voller Grösse auf und zeigt die typischen bunten Muster in ganzer Schönheit.

«Wird Dir nicht schwindlig?»

Das ist die grosse Frage, welche die Leute immer am meisten interessiert. Die Antwort ist: kaum mehr. Beim Drehen entsteht Diskrepanz zwischen Fühlen und Sehen – dies hat zur Konsequenz, dass das Gehirn nicht-übereinstimmende Informationen zu verarbeiten versucht. Es entsteht eine Konfusion, und diese nehmen wir als Schwindel wahr. Die gute Nachricht ist: Schwindel schwindet schnell… mit Übung und ein paar Tricks.

  1. «Wärme» den Gleichgewichtssinn im Innenohr auf: Kreise den Kopf, neige ihn, schüttle ihn. Mach Achten, lass die Haare fliegen – sei wild!
  2. Haltung ist Dein bester Freund. Becken hoch, Bauchmuskeln spannen, Schultern runter, Nacken lang.
  3. Verlagere alles Gewicht auf das linke Bein. Mach die Augen zu, spür die Achse. Sag dem Körper: That´s home. Suche diese Heimat im Drehen. Finde sie. Bleibe dort.
  4. Egal, wie gross Du bist: Nimm Dir vor, im Drehen 2 Zentimeter zu wachsen. Streck Dich dem Himmel entgegen.
  5. Mach Ballett, mach Kampfkunst. Nichts ist besser für Haltung und Stamina.
  6. Stretchen, stretchen, stretchen. Täglich. Alles.
  7. Drehe… Finde Vertrauen im Kontrollverlust. Lass los.
  8. Freu Dich ob des Schwindels. Mach ihn zu Deinem Freund.
  9. Dreh Dich an den Rand Deiner «Comfort Zone». Drehe lang, drehe oft. Sei mutig.
  10. Lass den Raum, die Welt an Dir vorbeiziehen. Entspann Dich, atme, lächle; dann wirst Du nicht tanzen – sondern fliegen.
Wie geht’s weiter?

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